Aktuelle Preisvergleiche zeigen, dass die deutschen Tankstellenpreise deutlich stärker als in den Nachbarländern steigen.
Rechnet man die unterschiedlichen nationalen Steuern und Abgaben heraus, zeigt sich, dass Länder wie Österreich und Frankreich, aber auch der EU-Durchschnitt, preiswerter versorgt werden als der deutsche Markt. Das zeigen die Charts für Superbenzin ebenso wie für Diesel.
Gleichzeitig sind die Margen der Mineralölgesellschaften auf oder nahe dem Jahreshoch.
Der Wettbewerbsdruck im deutschen Kraftstoffmarkt hat 2012 offensichtlich nachgelassen. Vor 2012 lagen die deutschen (Vorsteuer-)Preise üblicherweise unter dem Niveau der Nachbarländer. Lobbyverbände erklärten die deutsche Sonderentwicklung bislang häufig mit einer Raffinerieschließung in Bayern (Petroplus Ingolstadt) Ende 2011. Die deutschen Heizölpreise (Heizöl und Diesel sind chemisch fast identisch) sind jedoch nach wie vor sehr wettbewerbsfähig und liegen unter dem EU-Durchschnitt. Auch hat die Raffinerie Anfang September ihre Produktion wieder aufgenommen.
Das Problem scheint also eher in der Struktur des deutschen Kraftstoffmarktes und/oder der Zahlungsbereitschaft der deutschen AutofahrerInnen zu liegen.