Tag: Oil&Climate

  • Überblicksstudie: Der Öl-Report 2021

    Der Öl.Report 2021 – Zielsetzung

    Klimaneutralität ist ohne den Ausstieg aus fossilen Energieträgern nicht möglich. Das gilt für Kohle, Erdgas und Erdöl in gleicher Weise. Fossiles Öl ist noch immer der wichtigste Energierohstoff der Welt, auch in Deutschland.

    Der komplexe Ausstieg aus der Ölwirtschaft braucht jedoch fundiertes Wissen. Der Öl.Re- port 2021 ist ein Reader, der Fakten, Trends und Hintergründe der Ölwelt übersichtlich

    vorstellt. Die Klima- und Umweltschäden stehen auf den folgenden 150 Seiten im Zen- trum. Hinzu kommen ausführliche Basisinformationen zum Rohstoff Öl, zu den Ölmärkten, den Strategien der Ölkonzerne und zu alternativen Entwicklungspfaden.

    1. Rohstoff Öl

    Das erste Kapitel liefert die Grundlagen: Was ist Erdöl? Wie ist es entstanden? Es be- schreibt den Weg von der Förderung bis zum Endprodukt sowie die Rolle von Öl in der globalen Energieversorgung.

    2. Die Ölnachfrage

    Das zweite Kapitel zeigt zunächst, in welchen Sektoren Öl weltweit zum Einsatz kommt – vom Verkehr bis zur Petrochemie. Welche Staaten haben den höchsten Ölverbrauch und wie wirkte sich die Pandemie im letzten Jahr aus?

    Anschließend werden der Ölverbrauch und die Ölindustrie in Deutschland im Detail vor- gestellt. Es zeigt sich, dass der Ausstieg bisher nur im Heizungskeller stattfand und selbst dort nur in Ansätzen. In den übrigen Sektoren hat sich der Ölverbrauch in den letzten 25 Jahren kaum verändert.

    Das könnte sich jedoch im Verkehr demnächst ändern. Die Zulassungszahlen für Elektro- autos steigen in Deutschland und anderen Regionen seit dem letzten Herbst sprunghaft an.

    3. Das Ölangebot

    Im dritten Kapitel werden die Ölproduktion und die Ölinvestitionen weltweit und vor unse- rer Haustür in der Nordsee vorgestellt. Dort fallen die Fördermengen seit vielen Jahren. Hinzu kommen Details zur umstrittenen Produktion von Schieferöl in den USA und zur Frage, wieviel Öl es weltweit noch gibt.

    4. Ölpreise und Öleinnahmen

    Im vierten Kapitel stehen der Ölpreis und die Öleinnahmen der Ölproduzenten im Mittel- punkt. Wie entwickeln sich die Ölpreise und welche Folgen hat die Coronakrise?

    5. Die Ölkonzerne in der Klima- und Marktkrise

    Wem gehört eigentlich das Öl? Und wie funktioniert und „denkt“ ein Ölkonzern? BP, Shell und Co. stehen aus vielen Gründen im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Durch die Klimakrise und den Nachfrageeinbruch stehen sie doppelt unter Druck und suchen nach neuen Strategien.

    Vom durchsichtigen Greenwashing bis zur strategischen Neuorientierung reichen die Ant- worten der Ölkonzerne auf die Klimakrise. Wir stellen die Pfade und Ziele der wichtigsten Ölmultis vor.

    Wir zeigen die strategischen Optionen der Konzerne, von der Verlagerung Richtung Erdgas bis zum Wasserstoff. Schon heute ist klar, dass Grüner Wasserstoff aus Ökostrom die bes- sere und langfristig auch billigere Option ist als der Graue/Blaue Wasserstoff aus Erdgas, der von der Öl- und Gaswirtschaft propagiert wird.

    6. Klima- und Umweltschäden durch Öl

    Das sechste und längste Kapitel dieses Berichts widmen wir den umfangreichen und viel- fältigen Klima- und Umweltschäden durch die Ölindustrie weltweit.

    Der globale Ölverbrauch verursacht direkte Emissionen von 11,5 Mrd. Tonnen (Gt) CO2 pro Jahr. Hinzu kommen die oft unterschätzten Klimaemissionen bei der Förderung und bei der Verarbeitung, also bei den indirekten Emissionen. Vor allem die Abfackelung von Ga- sen und die Methanemissionen, die wir ausführlich darstellen, erzeugen hohe Belastungen. Allein in der Lieferkette verursacht die Ölindustrie zusätzliche 3,1 Gt CO2-Äquivalente, wo- bei es je nach Lieferkette große Unterschiede gibt.

    Die Ölmultis müssen ihre Umwelt- und Klimabelastungen mittlerweile ausführlich doku- mentieren. Wir zeigen die Profile der einzelnen Konzerne und gehen tiefer in die Details.

    Ein ausführlicher Blick auf die Lage der Nordsee zeigt die mannigfachen Schäden: Sie reicht von einer langen Kette von Ölunfällen, über 30 Mio.t CO2 an Emissionen, bis zur staatlich genehmigten Verschmutzung der Nordsee mit knapp 9000 Tonnen Öl pro Jahr.

    Die jetzt anstehende Herausforderung in der Nordsee ist die Abwrackung (Decommissio- ning) der umfangreichen Infrastruktur, die sich zu einem eigenen Industriezweig entwickelt hat. Die Kosten bleiben überwiegend beim Staat hängen. Die aktuelle Auseinandersetzung um die Abwrackung im Brent-Ölfeld zeigt zudem die Umweltrisiken, die mit dem Schluss- kapitel der Ölindustrie in der Nordsee verbunden sind.

    Auch die Risiken des arktischen Öls gehören noch nicht der Vergangenheit an. Viele Fir- men ziehen sich zurück, doch ausgerechnet das ansonsten fortschrittliche Norwegen will (neben Russland) weiter in der Arktis bohren.

    Ein Überblick über die Ölverschmutzungen in Nigeria gleicht einer Skandalchronik und zeigt, welche Folgen die Ölförderung ohne ausreichende regulative und politische Aufsicht haben kann. Auch die USA erleben das seit einem Jahrzehnt in den Schieferöl- und Schiefergasregionen, wo mittlerweile über eine Million Bohrungen ganze Landstriche verwüstet haben. Das trifft in ähnlicher Weise auf die Ölsandregionen in Kanada zu, wo wie in den USA die langfristigen Schäden und Kosten bei der Gesellschaft abgeladen wer- den.

    Den Abschluss bildet eine historische Übersicht über die endlose Reihe von Unfällen und großen Verschmutzungen durch die Ölindustrie. Fast im Wochentakt könnte die Liste ergänzt werden, wie die Ölverschmutzungen vor Mauritius und vor der Küste Chinas im Frühjahr 2021 eindrücklich vor Augen führten.

    Download der Studie (157 Seiten): PDF 16 MB