Die Nordsee war einmal eines der wichtigsten Ölfördergebiete der Welt: Noch im Jahr 2000 wurden dort 6,0 Millionen Barrel pro Tag (mb/d) produziert. Das waren 8% des Weltmarktes. Heute sind es nur noch 3,1 mb/d.
Die Nordsee ist bis heute das Paradebeispiel dafür, wie schnell der Output von Ölprovinzen einbrechen kann.
Norbert Rost, der Leiter des Büros für Regionalentwicklung und Gründungsmitglied des PFI (Postfossil Institut e.V.), zeigt im folgenden Artikel Trends für Gesamteuropa und die energiepolitischen Konsequenzen. Wer noch mehr von Norbert Rost zu diesem Thema lesen möchte, kann das hier auf Telepolis tun.
Europa hat seinen lokalen Peak of Oil bereits überschritten: Von 1996 bis 2002 ließ sich die Ölförderung nicht mehr steigern: Die Förderkurve zeigt ein 6jähriges Plateau. Seit 2002 sinken die Mengen, die täglich aus Europas Ölfeldern gefördert werden.
40% weniger als noch vor 10 Jahren werden täglich gefördert, doch der Verbrauch in Europa sinkt nicht in selbem Maße wie die Eigenförderung. Das Ergebnis: Der Grad der Selbstversorgung mit Erdöl sinkt, und die Importmengen steigen. Heute liegt Europas Selbstversorgungsgrad wieder unter 30% und hat damit das Niveau von 1982/1983 erreicht – Tendenz sinkend.
Diese Situation stellt kein direktes Problem dar, sofern die entstehende Versorgungslücke durch zusätzliche Importe ausgeglichen werden kann. Mit dem Erreichen des globalen Ölfördermaximums sind jedoch den globalen Handelsmengen Grenzen gesetzt – und damit den Mengen, die Europa importieren kann. Als Mindest-Anforderung an energiepolitische Strategien kann das gelten, was Colin Campbell als Rimini-Protokoll ( http://de.wikipedia.org/wiki/
Norbert Rost, Wirtschaftsinformatiker, Regionalentwicklung.de. Betreiber von www.peak-oil.com, dem größten deutschen Infoportal zum Thema Peak Oil, und www.regionalentwicklung.de. Themen: Regionale Wirtschaftskreisläufe, kommunale Peak-Oil-Vorsorgepläne. Norbert Rost berät Kommunen und Landesbehörden zu Fragen postfossiler Politik.